allgemeine Vorbereitungen

und wieder mal MOIN MOIN in Matzes Kochecke,

anbei eine Sammlung von Hinweisen, wie Vorbereitungen zu Großmutters Zeiten gemacht wurden:

Spargel schälen
Sehr viel kommt es auf das richtige Schälen des Spargels an. Man beginnt mit dem Schälen dirket unter den Köpfen, denn diese werden nicht geschält, sondern müssen unversehrt bleiben. Man schält also mit einem dünnen, scharfen Messer von oben nach unten in geraden Stricken, dabei wird man sehen, daß die Schale nach unten icker wird, man muß daher nach unten zu auch dicker schälen, so daß die Schale vollständig entfernt wird. Beim Einkaufen wähle man gut fingerdicke und 18-20 cm lange Standen, weil diese die besten sind. Zu lang gestochener Spargel ist an den Enden hart und zu dünner Spargel ist selten aromatisch und leicht bitter. Der Spargel darf niemals gewässert werden. Für den nächsten Tag bestimmten Spargel hüllt man leicht in ein nasses Tuch ein.

Panieren
Panieren nennt man das Eintauchen von Fleischstücken oder anderer zum Braten oder Ausbacken bestimmter Speisen in geschlagenes Ei oder zerlassene Butter, um sie darnach in geriebener Semmel, Mehl oder geriebenem Käse umzuwenden. Man schlägt dazu 2 ganze Eier in einem Teller, schlägt sie mit der Gabel, damit sich das Gelbe mit dem Weißen vermischt, fügt etwas Salz und Pfeffer und 1/2 Eßlöffel Salatöl hinzu, wenn es für Fleischstücke bestimmt ist (das Öl ist nicht unbedingt nötig und zu süßen Speisen läßt man Salz, Peffer und Öl weg), taucht die Speisen in das Ei, darauf in geriebene Semmel und drückt letztere mit einem breiten Messer gut fest, damit sie sich beim Braten oder Backen nicht ablöst

Krebsbutter
Man wirft die gut gereinigten Krebse lebend in kochendes, leicht gesalzenes Wasser und kocht sie schön rot, dann wird das Fleisch ausgebrochen und sämtliche Schalen, mit Ausnahme der grauen Leiber der Krebse, die man wegwirft, im Mörser fein gestoßen, mit halb soviel Butter als es Krebsschalen sind, durch Stoßen vermischt, in einer Kasserolle auf mittlerer Stufe gestellt und 1/2 Std. langsam geschwitzt, wobei man sie wiederholt umrühren muß, damit sie nicht anbrennen, dann gießt man etwas Wasser dazu, läßt sie noch einige Minuten kochen und gießt sie durch ein feines Haarsieb oder Serviertte in eine Schüssel und preßt dabei die Schalen gut aus. Nach dem Erkalten nimmt man die erstarrte Butter von dem Wasser ab und kann sie verwenden zum Würzen und Verzieren von Suppen, Saucen, Fleischspeisen usw. Die ausgebrochenen Krebsschwänze gibt man in die Suppe oder in Frikassee.

Kräuterbutter
Man blanchiert eien Handvoll Kerbel, Estragon, Pimpernelle, Schnittlauch und Petersilie zusammen, drückt das Wasser gut aus, hackt sie ganz fein und verrührt einen Eßlöffel voll davon mit dem Saft einer halben Zitrone, etwas Salz und 125g frischer Butter und reicht sie zu gebratenem Hammel- oder Lammfleisch.

Senfbutter
2 hartgekochte Eidotter werden mit ein wenig Salz und Pfeffer, 3 Eßlöffeln frischer Butter und 3 Eßlöffeln feinem Senf verrührt, durch ein Haarsieb gestrichen und zu kaltem Fleisch gereicht.

Haushofmeisterbutter
125g frische Butter verrührt man gut in einem Napf mit einer Messerspitze Salz, ebensoviel Cayennepeffer, 2 Teelöffel gehackter, grüner Petersilie und dem Saft einer Zitrone, streicht die Butter durch ein Haarsieb und gibt sie zu Fisch und gebratenem Fleisch.

Kräuterbündel (bouquet garni)
Es besteht aus einigen Zweigen grüner Petersilie, 1 Ästchen Thymian und 1 Lorbeerblatt. Man legt den Thymian und das Lorbeerblatt mitten in die Petersilie, biegt Sträußchen wie ein kleines Bündel zusammen und umwicklet es fest mit einem Faden, um es nach späterer Anweisung zu verwenden. An kleinen Mengen Brühe nehme man nur 1 kleinfingerlanges Ästchen Thymian und auch nur 1 Stückchen Lorbeerblatt, damit diese Gewürze nicht zu sehr vorschmecken.

Champignons vorzubereiten
Das sandige Stielende schneidet man ab und wäscht die Champignons sauber, wenn sie noch klein und die Köpfe geschlossen sind, so läßt man sie ganz, zieht die Schale vom Kopf ab und schabt den Stiel rein, bei großen schabt man auch die bräunlichen Lamellen an der unteren Seite des Kopfes ab und bricht den Stiel ab, läßt sie ganz oder schneidet sie in schmale Scheibchen, je nachdem, wozu sie verwendet werden. Sie werden sofort mit einem Eßlöffel Wasser, etwas Zitronensaft oder Essig, einem Stückchen Butter, Salz und Pfeffer 10 Min. gedämpft und mit ihrer Brühe in Frikassee usw. gegeben. Die Schalen werden nicht weggeworfen, sondern man hackt sie fein, ohne sie nochmals zu waschen, schwitzt sie in ein wenig Butter und benutzt sie zu Füllungen oder Saucen.

Das Spicken
Gut zu Spicken ist eine Kunst und es gehört viel Geschicklichkeit dazu, das Fleisch zierlich und gleichmäßig mit den Speckfäden zu durchziehen und die Speclfäden richtig zuzuschneiden. Guter, fester Speck und gute Spicknadeln sind dazu nötig. Man nimmt am besten Luftspeck, das ist Speck, der an der Luft, ohne Rauchgetrocknetist, wenn man diesen nicht haben kann, so nimmt man schwach geräucherten, schneidet den oberen weichen Teil des Specks so weit ab, daß nur zirka 4cm hoch Speck auf der Schwarte bleibt, dann schneidet man ihn mit einem scharfen Messer in Stücke, die so breit sind, als die Speckfäden lang werden sollen, schneidet diese Stücke quer von oben herab bis auf die Schwarte in mehr oder weniger dünne Scheiben, je nachdem die Speckfäden dick oder dünn werden sollen, legt nun das Stück um, streicht es glatt und schneidet die Scheiben von der Schwarte los, legt sie übereinander und schneidet sie in Streifen so breit, wie die einzelnen Scheiben dick sind. Hat man so viel Speck geschnitten wie man braucht, so macht man auf dem zu spickenden Fleischstück, z.B. einem Hasenrücken oder Rinderfilet, an der Stelle, wo man das Spicken beginnen will, am besten in der Mitte, mit der Spitze der Spicknadel drei deutliche Querlinien in das Fleisch in fingerbreiten Entfernungen voneinander, sticht die Spicknadel am äußersten linken Ende der untersten Linie so in das Fleisch, daß die Spitze auf der ersten Linie wieder herauskommt, steckt einen der Speckfäden in die Spicknadel, zieht dieselbe schnell und geschickt durch das Fleisch, so daß der Speckfaden auf jeder Linie gleich lang aus dem Fleisch hervorsteht, führt dicht daneben den zweiten Speckstreifen durch das Fleisch und fährt so bis zum Ende der Linie fort, wodurch die erste Reihe gebildet wird. Dann zeichnet man unterhalb der dritten Linie eine vierte und spickt eine zweite Reihe, indem man die Nadel auf der vierten Linie einsetzt und auf der zweiten Linie herauszieht. Die dritte Reihe entsteht, indem man eine fünfte Linie zeichnet, die Nadel an derselben hineinsticht und bei der dritten Linie herauszieht, so fährt man fort, bis das ganze Fleischstück gespickt ist.